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Feminismus

Wir wollen eine Welt der Freien und Gleichen. Gleich an Rechten und Chancen, frei in der Lebensgestaltung ohne Rollenzuschreibung. Wir wollen in einer Welt ohne Diskriminierung leben!

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Frauen bekommen für die gleiche Arbeit noch immer weniger Lohn als Männer. Der Gender Pay Gap liegt in Deutschland derzeit bei 18% (bereinigt um 6%). Das ist nicht nur inakzeptabel, sondern hat auch schwerwiegende Folgen: sei es die niedrigere Rente (Pension Gap) oder das Minus an Freizeit (Leisure Gap). Wir fordern ein Recht auf Entgeltgleichheit, um sicherzustellen, dass gleiche oder gleichwertige Arbeit auch angemessen vergütet wird. Auch die ungleiche Bezahlung in typischen „Frauenberufen“ wie Erzieher:innen oder Pflegefachkräften ist ein soziales Problem, das in diesem Zuge bekämpft werden muss.

Schwangerschaftsabbrüche legalisieren

Noch immer sind Abtreibungen in Deutschland illegal und lediglich unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Diese Beschränkung beeinträchtigt die Selbstbestimmung der Frauen erheblich, da ihnen das Recht verwehrt wird, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Es ist daher dringend erforderlich, §218 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, um die Stigmatisierung und Kriminalisierung zu beenden. Wir können aus den USA sehen, wie konservative und reaktionäre Kräfte den Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen massiv einschränken. Ein uneingeschränktes Recht auf Abtreibung ist daher sowohl sinnvoll als auch notwendig.

Schutz vor Gewalt

Frauen weltweit sind auf vielfältige Weise von Gewalt betroffen. In Deutschland ist häusliche Gewalt durch (Ex-)Partner am weitesten verbreitet. Betroffene benötigen dringend umfassende Hilfs- und Schutzangebote, darunter ausreichend finanzierte Frauenhäuser und Folgeprogramme.

Darüber hinaus müssen auch rechtliche Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Opfer von Stalking, Gewalt oder Hassrede im Internet ausreichend geschützt sind. Femizide müssen als das behandelt werden, was sie sind: Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Wir setzen uns entschlossen gegen strukturelle und individuelle Gewalt gegen Frauen  und für eine konsequente Umsetzung der Instanbul-Konvention ein.

Feminismus für alle Geschlechter

Geschlechterrollen und Rollenzuschreibungen belasten sowohl Frauen als auch Männer. Während Frauen etwa unter dem Druck stehen, ständig perfekt zu sein, wird von Männern häufig erwartet, stets stark und unabhängig zu sein. Dieses Stereotyp führt dazu, dass Männer weniger bereit sind, ihre eigene Gesundheit zu pflegen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es bei physischen oder mentalen Herausforderungen. Dies trägt zu höheren Selbstmordraten und einem früheren Tod bei Männern bei und muss als gesamtgesellschaftliches Problem erkannt und bekämpft werden.

Ein weiteres Beispiel ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Viele Männer würden gerne mehr Zeit mit ihren Familien verbringen und eine aktive Rolle in der Kindererziehung übernehmen. Allerdings stoßen sie oft auf Widerstand oder Vorurteile in ihrem Umfeld, was es ihnen erschweren, diese Wünsche zu verwirklichen. Die gesellschaftliche Akzeptanz und Normalisierung von Vätern, die Elternzeit nehmen, ist daher ein wichtiger Schritt, um auch Männer in ihrer Rolle als Elternteil zu stärken und Familien eine ausgewogenere Work-Life-Balance zu ermöglichen.

Der Kampf gegen Geschlechterrollen ist daher nicht nur für Frauen sondern für alle Geschlechter von entscheidender Bedeutung. Indem wir Stereotypen und Rollenzuschreibungen hinterfragen und aufbrechen, schaffen wir eine Gesellschaft, in der Menschen frei von Einschränkungen und selbstbestimmt leben können.

Und was tun wir konkret?

Auch in der Politik sind Frauen leider bis heute unterrepräsentiert. Das ist ein Umstand, den wir gemeinsam ändern wollen und müssen. Als Jusos Bochum unterstützen wir daher die Vernetzung von FINTA-Personen (Frauen, Inter, Nicht-Binäre, Trans, Agender) und streben nach einer kontinuierlichen Verstärkung dieser Vernetzung. Wir kooperieren eng mit der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF).

Im Rahmen unserer Verbandsarbeit planen wir regelmäßig feministische Bildungsseminare und/oder spezielle Fortbildungen. Feministische Themen sollen zudem regelmäßig in der Öffentlichkeitsarbeit der Jusos Bochum auftauchen. Dazu wollen wir zum Beispiel Aktionen und Themensitzungen gestalten, in denen unter anderem Aufklärungsarbeit geleistet wird.

Wir achten außerdem darauf, dass Frauen innerhalb unseres Verbands angemessen repräsentiert werden und fördern Frauen gezielt durch Quotierungen, um sie zu ermutigen, leitende Positionen in unserem Verband zu übernehmen. Zudem haben wir ein eigenes Awareness-Konzept entwickelt, mit dem wir Diskriminierung gezielt bekämpfen wollen.